Achtung: wichtige Innovationen für den Nonfood-Handel
Bei den diesjährigen Retail Innovation Days an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn wurden in der vergangenen Woche die innovativsten Handelskonzepte mit dem Retail Innovation Award ausgezeichnet. Ob cleverer digitaler Kassenbon, smarte Tracking-Tools oder 24/7-Shop-Konzept mit Künstlicher Intelligenz: Diese Neuheiten sollten Sie unbedingt auf dem Schirm haben!

Bei den Retail Innovation Days wurden innovative Handelskonzepte ausgezeichnet. Foto: Geralt – pixabay.com
„Ohne Produktinnovationen haben wir nur Wiederholer“, sagte uns Nonfood-Experte Prof. Dr. Carsten Kortum zuletzt im liv.biz-Interview. Und genau um diese wichtigen Innovationen für den Handel ging es bei den diesjährigen Retail Innovation Days am Bildungscampus der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn. Die innovativsten Handelskonzepte wurden mit dem Retail Innovation Award geehrt. Dieser wurde erstmalig in Kooperation mit dem Handelsverband Baden-Württemberg verliehen. Ausgezeichnet wurden bahnbrechende Handelskonzepte mit dem Titel „Retail Innovation Leader“ jeweils in Gold, Silber und Bronze.
Überzeugen mussten die zahlreichen Nominierten zunächst eine zwölfköpfige Jury bestehend aus Handelsexperten wie Björn Peters von der Wünsche Group, Babak Kharabi von KODi, Kay Linke von MÄC-GEIZ, Christina Sailer von Weltbild und DHBW-Professoren wie Prof. Dr. Carsten Kortum. Ausgewählt wurden die 15 innovativsten Handelskonzepte in den Kategorien „Customer Experience“, „Store Operations“ und „Smart Stores“, die Sieger kürte schließlich das Publikum.
And the winner are …
Gold in der Kategorie „Customer Experience“ gewann Techreach by Anybill – der digitale Kassenbon. Über die Bedeutung der papierlosen Version des Kassenzettels in Zeiten der Bonpflicht hat liv.biz berichtet, oftmals fehlt es aber noch an praktikablen Lösungen sowohl für Händler als auch für Kunden. Das Gründungsteam von anybill hat das erkannt und das anfängliche Produkt angepasst. So konnten Kunden den Kassenbon zunächst in einer App abrufen, anybill stellte aber schnell fest, dass eine weitere App auf dem Smartphone nicht sinnvoll ist. Techreach wurde also optimiert und heute können Kunden mit ihrem Smartphone an der Kasse einen QR- Code scannen und erhalten dann den Beleg als PDF-Dokument – die App-Option ist weiterhin über ein Partnernetzwerk verfügbar.
Die Vorteile von Techreach: Die Integration in ein Kassensystem verläuft unkompliziert und schnell, Kosten werden reduziert, Laufwege verkürzt, die Umwelt geschont und die Kundenbindung verbessert – denn Händler können den digitalen Kassenbon als Up- und Cross-Selling- oder auch Omnichannel-Strategien nutzen. Vorteile, die bereits 200 Händler und Gastronomen für sich entdeckt haben.
Platz 2 ging in dieser Kategorie an den Intelligenten Einkaufswagen von cust2mate, Bronze erhielt das Ökosystem zur virtuellen Anprobe von Reactive Reality.
Der stationäre Handel braucht smarte Lösungen
In der Kategorie „Store Operations“ konnte Pathr.ai – Instore Analytics Gold einheimsen. Mit der Lösung von Pathr.ai können Händler das Kundenverhalten im Laden nachvollziehen, Kundenfrequenz und Dauer der Wartezeiten können so ermittelt werden. Bereits vorhandene Sicherheitskameras werden dafür genutzt und die Videofeeds mit Hilfe von maschinellem Lernen analysiert. Erfasst wird, wie Kunden sich durch das Geschäft bewegen und wie lange sie an verschiedenen Stellen verweilen. Die Kunden bleiben dabei anonym.
Silber gewannen in dieser Kategorie die solarbetriebenen, batterielosen elektronischen Preisschilder von Instore Solutions, auf Platz 3 landete Circly mit einer Lösung, mit der Händler ganz einfach KI-Modelle für verschiedene Prognosezwecke einsetzen können.
Last but not least sicherte sich Zappka 24/7 den ersten Platz in der Kategorie „Smart Stores“. Die Lösung stammt vom Covenience-Händler Zappka in Polen, der wiederum mit dem Technologie-Partner Aifi zusammenarbeitet. Mit 51 Stores ist Zappka aktuell der größte Anbieter des Grab & Go-Walk-in Konzeptes in Europa. Um den jeweiligen Store betreten zu können, müssen Kunden entweder einen QR-Code mit einer App scannen oder ihre Bankkarte verwenden. Je nach Store-Größe können hier dann etwa 450 bis 1500 Produkte geshoppt werden. Dafür muss die Ware nur aus den Regalen genommen werden, Künstliche Intelligenz erkennt mit Hilfe von Kameras und Gewichtssensoren die eingepackten Produkte. Über die App wird schließlich die Bezahlung abgewickelt. Silber und Bronze gewannen in dieser Kategorie Josefs Nahkauf Box und Kübler Go 24/7.
0 Kommentare