Das sind die Trends der diesjährigen Grillsaison

Die Inflation zwingt viele Verbraucher zum Sparen, außerdem wird zunehmend auf Nachhaltigkeit geachtet. Diese Trends zeigen sich auch in der aktuellen Grillsaison. Neue GfK-Daten verraten, welche Produkte zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern der diesjährigen Grillsaison gehören.

26.07.2022 Jana Wilkens 0 Kommentare 1 Likes

Das Grillen ist ein sehr beliebtes gesellschaftliches Erlebnis in Deutschland. Vor der Pandemie gaben 93 Prozent der Deutschen – die regelmäßig grillen – an, dies wegen der geselligen Atmosphäre gerne mit ihren Freunden zu tun. Dennoch sind auch in diesem Lebensbereich die Auswirkungen der Inflation und der Post-Covid-Zeit zu spüren. Der Boom auf dem Grillmarkt nimmt weiter ab.

Der pandemiebedingte Verkaufsboom 2020, verlangsamt sich weiter. Der Gesamtumsatz für Außengrills in Deutschland ging in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7 Prozent auf 107 Mio. € zurück. Damit ist der Markt nach dem Einbruch im Vorjahr wieder auf das Vor-Covid-Niveau zurückgekehrt. Auch Elektrogrills erlebten einen ähnlichen Rückgang (-14,1 Prozent), aber der Umsatz liegt hier immer noch leicht über dem von 2019.

Der Grillmarkt wird normalerweise vor allem durch wechselnde Wetterbedingungen geprägt, aber aktuell durch die Auswirkungen des neuen Anstiegs des Außer-Haus-Konsums und wohl auch der Inflation. „Die hohen Energie- und Benzinpreise sowie die starken Preiserhöhungen bei Lebensmitteln beeinflussen die Konsumenten zunehmend und ermöglichen weniger Spielraum für den Grillspaß,“ erklärt Werner Lauß, Experte für Fleisch und Wurstwaren bei GfK. Besonders rückläufig sind hochpreisiges Rind- und Lammfleisch sowie Fisch. Kostengünstige Alternativen wie gegrilltes Hähnchen und Bratwürste können sich besser behaupten. Auch die Durchschnittspreise und der Gesamtabsatz von Barbecue-Sauce lagen niedriger als im Vorjahr.

Kohle- und Gasgrills werden teurer

In vielen Grillkategorien ist der Durchschnittspreis des GfK-Panelmarkt in den letzten fünf Monaten in die Höhe geschossen. Die Preise für Holzkohlegrills sind im Durchschnitt 13 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch Elektrogrills (4 Prozent) und Gasgrills (6 Prozent) sind betroffen. Ursache für diesen Trend sind Veränderungen im Einkaufsverhalten der Verbraucher nach der Pandemie. Sie kaufen wieder in Baumärkten, Distanzhandel oder Elektrofachmärkten, wo überwiegend höherpreisige Geräte angeboten werden.

Die Grillkultur wird nachhaltiger

Immer mehr pflanzliche Grillalternativen und Grillkäse kommen zum Einsatz und konnten ihren Boom aus 2020 sogar verbessern. Aber auch Grillfleisch-Ersatzprodukte erzielten trotz aktueller Trends ein Umsatzplus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei gegrilltem Käse hingegen betrug die Wachstumsrate nur 1 Prozent.

„Grillkäufer sind überdurchschnittlich gesundheitsbewusst,“ erklärt Petra Süptitz, Expertin für Konsumententrends bei GfK diesen Trend. „Die Hälfte der Konsumenten, die regelmäßig grillt, ist sich einig, dass Grillen eine bewusste, gesunde Ernährung unterstützt. Dazu gehören neben Fisch- und Fleischgerichten eben auch pflanzliche Alternativen.“

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