Food für den Magen, Nonfood fürs Auge
Ausgefallenes Keramik-Geschirr ist ein Muss in jeder Küche. Denn wer essen liebt, will es auch gut gebettet wissen. liv.biz hat mit den Herstellern Motel a Miio und LÓNJA gesprochen.

Das Primeira-Geschirr von LÓNJA in der Farbe „Laguna“. Foto: LÓNJA
Der heimliche Star bei Food-Bloggern ist ein meist äußerst individuelles Nonfood-Produkt – und zwar das Geschirr. Es ist unweigerlich in vielen Posts auf Instagram, Facebook und Co. vertreten, manchmal hat es sogar einen Solo-Auftritt – und das ist auch gut so. Denn hierbei handelt es sich nicht selten um tolles, handgefertigtes Keramik-Geschirr aus Portugal, das es zum Beispiel bei Motel a Miio und LÓNJA gibt.
Die Unternehmen
Kurzer Info-Einschub zu beiden Unternehmen: Motel a Miio wurde von Anna von Hellberg und Laura Castien gegründet, die beiden Frauen kennen sich seit der Schulzeit und führen heute erfolgreich ihr eigenes Family Business. Die farbenfrohe Keramik gibt es sowohl online als auch in stationären Stores unter anderem in Düsseldorf, Köln, Frankfurt und Hamburg.
Bei LÓNJA haben eine Modeexpertin, eine Hobbytöpferin, ein Architekt und ein Ingenieur zusammengefunden. Neben ein paar familiären Verbindungen eint die vier vor allem die Liebe zur portugiesischen Keramik. LÓNJA steht zwar für das Viertel „La Lónja“ in der mallorquinischen Hauptstadt Palma, in dem es früher einen Fischmarkt gab. Der Name verkörpert so aber dennoch ein lässiges europäisches Lebensgefühl.
Individualität ist das A und O
Das Geschirr ist aber keinesfalls ein Zufallsschnappschuss, vielmehr wird es sorgfältig ausgewählt. „Schönes Keramik-Geschirr ist Teil eines Wandels im Lifestyle-Bereich“, sagt Anna von Hellberg, Gründerin von Motel a Miio. Menschen legen zunehmend Wert auf Genuss und da soll das Essen eben auch einen ganz speziellen, ästhetischen Platz erhalten. „Heute ist Geschirr nicht mehr nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern es ist auch zu einem Lifestyle-Produkt geworden“, sagt von Hellberg.
Hier spielt vor allem eine Eigenschaft eine wichtige Rolle: Individualität. „Man möchte einfach etwas Besonderes haben und keine Massenware“, sagt Lasse Tigges von LÓNJA. Und hier kommt Portugal ins Spiel. Sowohl die beiden Founder von Motel a Miio, als auch die Gründer rund um Lasse Tigges von LÓNJA haben sich in einem Portugal-Urlaub in die außergewöhnliche Keramik verliebt. Wichtig ist beiden Unternehmen heute: ein großer Anteil an Handarbeit in der Produktion, Tradition, faire Arbeitsbedingungen und die Fertigung innerhalb Europas – denn so kann beim Transport CO2 eingespart werden und Produktionsstätten können regelmäßig besucht werden. „Uns ist der persönliche Kontakt zu den Produzenten wichtig. Wir haben uns zum Beispiel vor Ort selbst von den Arbeitsbedingungen überzeugt und den Töpfern (die übrigens alle ziemlich gute Laune bei der Arbeit hatten) über die Schulter geschaut“, sagt Tigges.
Für die Individualität sorgt zum einen die Keramik selbst: „Keramik führt alle Elemente zusammen, sie entsteht durch viel Hingabe und Arbeit. Jedes Keramik-Piece ist Erde, die durch Wasser und Luft geformt und aus dem Feuer wiedergeboren wird“, sagt von Hellberg. Das unterstreicht Tigges: „Keramik als Töpferware aus Ton ist unmittelbar mit der Menschheitsgeschichte verknüpft. Keramik-Geschirr hat daher etwas Ursprüngliches an sich.“ Und der Herstellungsprozess ist faszinierend und aufwendig zugleich.
Stichwort: handmade
Handarbeit spielt in beiden Unternehmen eine große Rolle. Denn nur durch sie wird jedes Keramik-Stück ein Unikat. So wird das Geschirr in beiden Unternehmen mit der Hand geformt und bemalt. „Dadurch gleicht kein Teil dem anderen“, sagt Tigges. Und auf diese Weise kann jeder, der diese besonderen Produkte kauft, die schönen Dinge im Leben zelebrieren – denn das Auge isst ja bekanntlich mit.
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