Mach’s selbst!
„Do it yourself“ ist seit geraumer Zeit das Heimwerker-Ding schlechthin: Wer es kann, macht alles selbst – von Deko, über Geschenke bis hin zu Möbeln. Große Namen in der Branche haben das schon erkannt und setzen auf Videos mit eigenen Produkten.

DIY ist im Trend – wer’s kann, bastelt, baut und werkelt zu Hause selbst. Foto: wiredsmartio – pixabay.com
Wenn der Duden einen Begriff in sein Online-Repertoire aufnimmt, kann man davon ausgehen, dass es besondere Bedeutung für die Gesellschaft hat. So muss ein Wort laut Duden nämlich unter anderem folgende Eigenschaft erfüllen, um einen Platz in Deutschlands wohl bekanntestem Wörterbuch zu ergattern:
„(…) das infrage stehende Wort [sollte] in verschiedenen Textsorten (Zeitschriftenartikeln, Romanen, Fachtexten etc.) vorkommen, sodass die Redaktion davon ausgehen kann, dass es wirklich „in aller Munde“ ist und nicht etwa nur von Fachleuten gebraucht wird.“
DIY ist Trend
Und das am besten auch über einen längeren Zeitraum, bestenfalls über mehrere Jahre. Eintagsfliegen haben somit keine Chance. Das bedeutet wiederum: „Do it yourself“ oder auch DIY ist gekommen, um zu bleiben. Der Begriff hat sich einen zumindest vorübergehenden Stammplatz ergattert, denn Wörter können im Duden auch durchaus wieder entfernt werden. DIY ist „in aller Munde“, wir sehen es überall: DIY ist in den sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und Pinterest, in Zeitungen wie „Brigitte“, selbst Bücher werden mit Anleitungen und Ideen verfasst.
Duden übersetzt wortwörtlich: „Mach’s selbst“, fügt aber hinzu: „Schlagwort für die selbstständige Ausführung handwerklicher Arbeiten, d. h. ohne Inanspruchnahme von Handwerkern“. Es gibt sogar einen eigenständigen Artikel zur „Do-it-yourself-Bewegung“, also eine „Bewegung, die für die eigene Ausführung handwerklicher Arbeiten plädiert“. Deutlich wird: Handwerkliches Arbeiten steht in jedem Fall im Fokus. Klar ist da, dass jeder, der Produkte fürs handwerkliche Arbeiten anbietet, Kunden einen Mehrwert in Form von DIY-Tipps mitgibt.
DIY clever vermarkten
Toom hat das Ganze perfektioniert: Mit dem Werbeslogan „Respekt, wer’s selber macht“ weisen sie präsent und mit Wiedererkennungswert auf das selbstständige Heimwerken hin, verleihen dem Selbermachen sogar einen besonderen Stellenwert. Auf Instagram und der Homepage findet der Kunde lauter DIY-Videos. Mit dabei sind Ideen zur Blumentopf-Gestaltung, zum individuellen Regalbau und DIY-Dekoideen. Die benötigten Produkte sind selbstverständlich im Toom-Baumarkt erhältlich.
Obi geht noch einen Schritt weiter. „CREATE! by OBI“ ist ein Instagram-Kanal, der sich voll und ganz mit Inspirationen und Anleitungen für DIY beschäftigt. Hier wird gezeigt, wie Geschenke mit Tapete eingepackt werden können, wie die User ihren individuellen Schreibtisch bauen oder Blumen trocknen. Hotel Create setzt noch einen drauf: In dem Online-Format designen fünf Promis und vier Interior-Designer Hotelzimmer um, moderiert wird die Show von Palina Rojinski. 173.000 Follower hat „CREATE! by OBI“, eine Reichweite, die sich durchaus sehen lassen kann.
Das bewirkt DIY
Egal, ob Toom oder Obi: Der Vorteil solcher DYI-Ideen-, und Videos ist vor allem, dass sich die Zielgruppe erweitert. War der Baumarkt früher klischeemäßig eine Männerdomäne, haben jetzt auch weibliche und vor allem jüngere Kunden Lust, ihr Equipment im Baumarkt zu shoppen. DIY also quasi als Image-Booster. Denn was bei DIY besonders mitschwingt: Man hat am Ende etwas in der Hand, was man selbst erschaffen hat. Waschechtes Handmade also.
DIY geht aber nicht nur mit lauter Produkten aus dem Baumarkt. Handwerkliche Arbeit ist schließlich auch Kleidung selbst nähen oder häkeln. Hierzu findet man zahlreiche Schnittmuster zum Beispiel bei Etsy, die sich der Kunde bequem herunterladen und zu Hause ausprobieren kann. Selbst Nutella teilt Ideen für eine kreative Verwendung leerer Nutella-Gläser. Hier kommt zum DIY-Gedanken auch noch Nachhaltigkeit ins Spiel.
Do it yourself sind in diesem Sinne keine Grenzen gesetzt: Mit den verschiedensten Produkten kann man handwerklich etwas Neues schaffen oder zusammenstellen – man muss Kunden nur zeigen wie!
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