Medienberichterstattung bestimmt Online-Kaufverhalten
Medien berichten – derzeit über allerhand Krisen und Katastrophen. Das sorgt für Verunsicherung bei deutschen Konsumentinnen und Konsumenten. Das Resultat: Konsumflaute im Online-Handel. liv.biz fasst die Ergebnisse einer Studie zusammen.

Auch der Online-Handel leidet unter zunehmenden Verunsicherungen bei Konsumentinnen und Konsumenten. Foto: Vicotoria Heath – unsplash.com
Unsicherheit dominiert aktuell das Kaufverhalten der Deutschen. Die Unsicherheit resultiert aus Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Energiekrise und Angst vor einer Rezession. Denn aus diesen vielen Krisen ergibt sich eine Situation, aus der man die Zukunft nur sehr schwer abschätzen kann. Also wird gespart, der stationäre Handel bekam dies mit Beginn der Corona-Pandemie besonders zu spüren, nun ist auch der Online-Handel an der Reihe. Eine repräsentative Umfrage von Trusted Shops zeigt: Deutsche sind vorsichtiger beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen geworden. Der Grund: die aktuelle wirtschaftliche und weltpolitische Lage.
Mediale Katastrophenmeldungen verunsichern
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH. An dieser Umfrage nahmen 2110 Personen zwischen dem 7. und 9. Oktober 2022 teil, die Ergebnisse wurden schließlich gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Hieraus ergab sich: 72 Prozent der Deutschen treffen nun Kaufentscheidungen bewusster und mit mehr Vorsicht, 45 Prozent sind bei jedem Kauf vorsichtig, 27 Prozent sind bei teureren Anschaffungen besonders aufmerksam.
Verunsichert wird mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) von immer neuen Katastrophenmeldungen in den Medien, jede fünfte befragte Person ist sogar „sehr verunsichert“. „Die tägliche Konfrontation mit den Krisen unserer Welt hat die Gefühlslage der Verbraucherinnen und Verbraucher verändert – und damit auch ihr Verhalten beim Online-Kauf“, sagt Jean-Marc Noël, Geschäftsführer von Trusted Shops. „Hinzu kommt die zunehmende Schwierigkeit, zwischen echten und gefälschten Informationen zu unterscheiden. Fake News, Fake Mails und Fake Shops sind allgegenwärtig.“
Mehr Käuferschutz für mehr Konsum
Diese Verunsicherung führt mittlerweile nicht nur zu Vorsicht beim Kauf, sondern auch zur Kaufvermeidung. So haben 16 Prozent der Befragten einmal und 40 Prozent sogar mehrmals einen Kauf aufgrund der aktuellen Situation nicht getätigt. „Wenn die allgemeine Stimmung die Kaufbereitschaft in diesem Ausmaß hemmt, ist das ein Alarmsignal für die gesamte deutsche Wirtschaft“, sagt Noël.
Was also tun, um Kunden wieder Sicherheit beim Einkaufen zu vermitteln? Die Antwort: Käuferschutz. Jede fünfte befragte Person hätte ein sichereres Gefühl, wenn sie oder er als Käuferin beziehungsweise Käufer besser geschützt wären. Knapp jede fünfte Person hat sich sogar zuletzt ein oder mehrmals für eine zusätzliche Absicherung zum Schutz des Einkaufs entschieden. „Es wichtiger denn je, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Vertrauen haben, wenn sie eine Kaufentscheidung treffen. Sie müssen erkennen können, dass sie es mit einem seriösen Anbieter zu tun haben. Und sie brauchen die Sicherheit, im Fall der Fälle nicht auf ihren Kosten sitzen zu bleiben“, sagt Bastian Kolmsee, Head of Trust Products and Services bei Trusted Shops.
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