OTTO designt recycelbare Mode
OTTO hat den nachhaltigen Gegenentwurf zu Fast Fashion in petto: Mit der Circular Collection testet das Hamburger Handels- und Dienstleistungsunternehmen zirkuläre Mode, deren Materialien problemlos weiterverarbeitet werden können. Das teilte OTTO am Dienstag in einer Pressemitteilung mit.

Die Circular Collection von OTTO besteht aus recycelbaren Materialien. Foto: OTTO
Fast Fashion läuft folgendermaßen: Wir kaufen uns ein vielleicht nicht unbedingt teures T-Shirt, wenn es uns nicht mehr passt oder wir uns einfach satt gesehen haben, landet es im Müll. Das Problem: Die meisten Kleidungsstücke sind widerspenstig und lassen sich nicht so einfach entsorgen. Sie landen auf dem Sondermüll und werden verbrannt. Die Lösung: Mode aus Materialien, die wiederverwertet werden können – sprich: Kreislaufmode. Damit soll der Wert der verarbeiteten Materialien erhalten bleiben.
OTTO gibt dem ganzen einen Namen: Circular Collection. Die übergeordneten Ziele: Textil-Müll vermeiden, Materialien wiederverwenden, den ökologischen und ökonomischen Materialwert erhalten. Aber wie sieht so ein Kleidungsstück aus? Aus welchen Materialien ist es? Worauf muss man achten?
Kein Mix von Materialien
Diese Fragen hat sich auch OTTO gestellt und sich Rat beim Berliner Start-up Circular Fashion geholt. „Hier haben wir gelernt, was es braucht, um ein zirkuläres Produkt zu entwickeln. Es fängt schon beim Design an“, sagt Ute Pfennig, Produktmanagerin bei OTTO. Denn den Mix von verschiedenen Materialien sollte man weitestgehend vermeiden. So lassen sie sich nur sehr schwer wieder trennen, Recycling wird nahezu unmöglich – also werden sie verbrannt. „Und somit verschwinden wertvolle Ressourcen, die man hätte wiederverwenden können“, erklärt Pfennig.
Also macht OTTO mit der Circular Collection alles anders. In der neuen Kollektion gebe es zwar auch Teile, die eingefärbt werden, aber eine Alternative ist bereits gefunden: Zwei Produkte werden ökologisch gefärbt – und zwar mit Pflanzenfasern. „Hierbei handelt es sich um Lavendel und Olivenblätter. Das ist tatsächlich Pflanzenabfall, welcher zum Färben verwendet wird. Das macht eine Firma aus der Türkei und mit der sind wir in den Austausch gegangen“, sagt Pfennig.
Back to basic
Die erste Circular Collection von OTTO umfasst neun Kleidungsstücke der Marken „OTTO products“ und „Lascana“, darunter Hoodie, Top und Kleid für Damen sowie eine Herren-Jeans – allesamt eher schlicht gehalten. „Es ist zum Beispiel nicht möglich, Accessoires aus anderen Materialien einzubauen. Daher haben wir Basic-Artikel wie Shirts und das längere Kleid designed, um kein Fremdmaterial nutzen zu müssen“, sagt Pfennig.
Und die neue Kollektion läuft vollständig im Sinne der Nachhaltigkeit: So wird auch innerhalb der Produktion auf Sustainability geachtet: „Es ist deutlich umfänglicher, solch eine zirkuläre Kollektion umzusetzen als eine gewöhnliche. Während der Herstellung des Produkts muss jeder Produktionsschritt transparent und nachverfolgbar belegt werden und wir zertifizieren unser Textilprodukt OTTO products auf höchstem Niveau. Einen höheren Standard gibt es nicht. Das war schon herausfordernd, es überall zu erklären“, sagt Jasmin Schuster, Category-Managerin und unter anderem für die Vermarktung der OTTO products zuständig. Aber es hat sich gelohnt.
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