Sommer, Mexiko, Konfetti!
Spotted bei „Der Bachelor“: mundgeblasene, mexikanische Konfetti-Gläser. Wo es diese in Deutschland zu kaufen gibt und wie sie hergestellt werden hat die Glasmanufaktur Mitienda liv.biz verraten.

Mexikanische Sommerstimmung in Glasform gibt es bei der Glasmanufaktur Mitienda. Foto: Mitienda, Paulina Sevilla
Beim RTL-Format „Der Bachelor“ hat der Zuschauer oftmals viel Zeit. Denn das immer gleiche Prozedere lädt zu Langeweile ein, nebensächliche Dinge wie die Tisch-Deko werden äußerst interessant. Und wer bei der diesjährigen Staffel als treuer Trash-Fan dranbleibt, wird belohnt. So schlägt der Radar für richtig hübsche Nonfood-Produkte gleich mehrmals an. Der Star: bunte Konfetti-Gläser, die immer wieder das Auge beglücken. Und die haben eine ganz besondere Geschichte.
Bunte Tradition aus Mexiko
Denn „Der Bachelor“ residiert in diesem Jahr in Mexiko und die besonderen Gläser haben dort Tradition, sagt Ismael Nunez, Gründer und Geschäftsführer der Glasmanufaktur Mitienda. „Vor allem Gläser mit blauem Rand sind überall in Mexiko zu finden – Wassergläser, Weingläser sowie Gläser für Tequila-Shots und Margaritas. Der farbige Rand ist traditionell und typisch mexikanisch.“ Insgesamt haben die Mexikaner eine Schwäche für mundgeblasenes Glas: Cocktails und Sangria werden aus Karaffen mit passenden Gläsern getrunken, Tequila oder Mezcal aus mundgeblasenen Schnapsgläsern – und das schon sehr lange.
Nachhaltigkeit und Handmade pur
Die Glasbläserei und die Anfertigung von Glaskunst gibt es in Mexiko schon seit Hunderten Jahren. Auch die Gläser von Mitienda stammen aus einer traditionellen Glasbläserei in Tonala Jalisco. Und dieser Herstellungsprozess ist überaus nachhaltig und zu 100 Prozent handmade. Alle Gläser werden aus recyceltem Glas gefertigt, Altglas wird dafür gesammelt und farblich sortiert. Bei 1200 Grad wird das Glas in einem Ofen eingeschmolzen. Die heiße Masse wird mit einem Rohr entnommen, auf einer großen Platte gedreht und mithilfe ständiger Rotation in Form gebracht – nur so entsteht eine gleichmäßige Oberfläche. Und dann kommen die Details ans Glas: Für den Konfetti-Effekt taucht man beispielsweise einen Teil des Glases in bunte Glassplitter – ebenfalls recyceltes Material. Danach muss das Glas mehrmals erhitzt und gedreht werden, damit sich die Farbpartikel in das Glas einarbeiten.
Erst dann startet der traditionelle Prozess des Glasblasens: Durch ein Rohr wird Luft in das Innere des Glases hineingeblasen und ein Hohlraum geschaffen. Nach vielen Wiederholungen von Mundblasen und Brennen entsteht das fertige Produkt. Zum Schluss muss das warme Glas in einem Wasserbad abgekühlt werden. „Tipp: 100 Prozent mundgeblasene Produkte erkennt man daran, dass im fertigen Glasprodukt kleine Luftbläschen zu erkennen sind“, sagt Nunez.
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Traditionelle Glasbläserei bei Mitienda. Video: Glasmanufaktur Mitienda – Youtube.com
Trend zu Individualität in der Küche
Da alle Glasprodukte von Mitienda in echter Handarbeit entstehen, hat jedes Glas seinen eigenen Charakter. Und das, obwohl zumindest die Größe einheitlich sein sollte. „Die größte Herausforderung bei der Herstellung aller handgefertigten Produkte ist es, genormte Größen herzustellen. Es werden Metallbehälter verwendet, um das Glas auf die vorgegebene Größe zu formen. Hauptsächlich besteht der Prozess aber aus manuellen Formen und vor allem der Glasbläserei. Dadurch wird jedes Produkt zu einem Unikat und gleicht nicht dem anderen“, sagt Nunez. Beachtet werden muss außerdem der richtige Verschluss des Glases an der Unterseite, sonst kann es nämlich beim nächsten Kontakt brechen.
Die Glasbläserei ist aufgrund ihrer vielen sensiblen Arbeitsschritte nur schwer in eine Massenproduktion umzuwandeln. „Es liegt eine große Herausforderung in der Produktion hoher Stückzahlen in kurzer Zeit. Vor allem im B2B-Bereich ist die Nachfrage hoch und wir möchten unseren Kunden die Produkte so schnell wie möglich zur Verfügung stellen. Allerdings können wir nie genau abschätzen, welches Design im kommenden Jahr gefragt ist“, sagt Nunez. Aber dann würden diese einzigartigen Gläser vielleicht auch ihre Besonderheit verlieren.
Eines ist klar: Die Nachfrage nach handgefertigten Produkten in der Küche ist gestiegen. Der Trend gehe weg von Massenware und hin zu hochwertigen Produkten, sagt Nunez. „Hinzukommt, dass durch die Corona-Krise kulturelle Reisen nur eingeschränkt möglich waren. Souvenirs aus Mexiko konnten nicht mitgebracht oder verschenkt werden. Viele von uns haben es sich während der Lockdowns mit ein wenig Fernweh zu Hause gemütlich gemacht und farbenfrohe Dekoration eingekauft.“ Und bunt und sommerlich wird es in den eigenen vier Wänden mit den Mitienda-Gläsern auf jeden Fall!
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